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„Aufgetaucht“ - Ein persönlicher Triumph

„Alles auf Anfang oder noch nicht das Ende“

“Am Ende wird alles gut - und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.” Oscar Wilde.

Ein sehr kluges Zitat von Oscar Wilde prangt bereits auf dem Cover meines letzten Buchs: „Alle anderen gibt es schon - Die Kunst, du selbst zu sein“. Für die Fortsetzung meines letzten Blogbeitrags komme ich an dem irischem Schriftsteller erneut nicht vorbei. Wie ein klitschnasses T-Shirt auf meinem Körper klebt die Frage „Lerne ich schwimmen, oder nicht?“ auf meiner Agenda nicht überwundener und tief vergrabener Beklemmungen. Also Schleudergang oder selbst auswringen? Das ist hier die Frage. Die Antwort liegt auf der Hand: Ich nehme die Dinge selbst in jene und lasse mich darauf ein, schwimmen zu lernen - mit allem was dazu gehört: (Kopf)sprung ins kalte Wasser, Bauchklatscher inklusive, Rück(en)lage, Luft anhalten und Abtauchen. Versprochen ist versprochen. Zugegeben - ohne die mir imponierende Leidenschaft von Sabine Kurz für die Interessen der „Stiftung Deutschland Schwimmt“ oder die Sensibilität von Paul Reither, (Inklusions)-Schwimmlehrer wäre das Kapitel an dieser Stelle bereits zugeschlagen. Doch nun der Reihe nach...

Kapitel 1:

Die Schwimmhalle in Weißenfels ist warm beheizt, das Becken ist ein Kinderbecken, wenig Tiefe, ich kann fast drin stehen. Es ist ruhig an diesem Ort. Keine fremden Beobachter. Ich darf meinen Neoprenanzug tragen, denn der lässt mich beruhigt denken, dass er mich trägt. Paul hat die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Mission professionell und einfühlsam gesetzt.

Am Anfang ist das Wort und das Wort ist bei Paul… seines Zeichens von mir ernannter „Schwimmlehrer Gott“. Und Paul findet die richtigen Worte, um mein traumatisiertes inneres Kind beim Schopf zu packen, um mich sanft ins nasse Element zu begleiten, eben genauso wie man mit Kindern beginnen würde.

VERTRAUENSAUFBAU ist das Zauberwort und dafür hat Paul ein Grundfertigkeiten Konzept: Fünf „kinderleichte“ Fertigkeiten, bei denen ich zuerst nur mit dem Mund Blasen blubbere an der Wasseroberfläche, dann die Luft mit dem Kopf unter Wasser anhalte, auf dem Rücken im Becken schwebe, was liebevoll „Der Seestern“ genannt wird, auf dem Wasserspiegel gleite und zu guter Letzt allen Ernstes vom Rand springe und in eine selbstgedrehte Rückenlage zurück kommen muss - in die sogenannte „Selbstrettung“. Ach ja, das ganze natürlich dann auch ohne den Neoprenanzug.

Das klingt einfach, oder? Nicht für Menschen wie mich, die ungeschützt Angst vorm Element Wasser haben. Außerdem kommt noch ein weiterer, nicht zu verachtender Gedanke hinzu. Auf meinen Schultern sitzen „Engel links, Teufel rechts“. Das vermeintliche Teufelchen flüstert mir zu, dass selbst Paul es niemals schafft, mir meine Ängste zu nehmen und schürt eine gute Portion Grundskepsis, ja fast Überheblichkeit dem potentiellen Erfolg gegenüber. Das „Engelchen“ erinnert mich aber an meinen unbändigen LEBENSHUNGER, an meine Lust auf Erleben. Wie ein roter Faden zieht sich dieser Drang in mir „unmögliches möglich zu machen“ durch mein Leben. Die meisten Vermerke auf meinem Kerbholz gehen darauf zurück, mich selten von gesellschaftlichen Normen oder Konventionen einschränken zu lassen, wenn es darum geht, mich selbst weiterzuentwickeln. Der Reiz, etwas erst recht zu tun, weil man es angeblich so nicht macht oder gar nicht macht, hat mich an die besten Abenteuer geführt - seien sie noch so irrsinnig oder gar unvernünftig. Die Angst zu überwinden, sie unter die Lupe genommene Angst sein zu lassen und mich für mich zu entscheiden, diesem Gefühl nicht die Oberhand zu überlassen - das ist immer eine Errungenschaft und eine CHANCE auf Weiterentwicklung.

Am Ende habe ich noch Spaß und springe immer wieder vom Rand. Später im Auto wird mir klar, das ist nicht vergleichbar mit den anderen Abenteuern, in die ich mich sonst so stürze. Auf einmal fühle ich mich wie ein Rockstar nach der großen Show, mich durchströmt ein besonderes Glücksgefühl des Erfolgs - Erleichterung - Überraschung - Befreiung. Das hier ist größer, denke ich. Es kommt einem Meilenstein gleich, einem weiteren abgetragenem Gesteinsbrocken von dem Berg der gefühlten AUSGRENZUNG. Ich erlebe Heilung eines ganz alten Schmerzes. Ich bin nicht länger ausgegrenzt und ich muss mich auch zukünftig von nichts ausgrenzen lassen.

Kapitel 2:

Zurück zur knallharten Praxis. Wenn ich zukünftig richtig schwimmen lernen möchte, ist das erste Training nur die Spitze vom Felsen. Kommt Zeit, kommt Paul, kommt Training, kommt Fortschritt. Mein zweites Übungsprogramm sieht dann so aus, dass mich Paul zuerst an die erlernten Atemtechniken erinnert und ich diese wiederhole. Ich darf mein Tempo selbst bestimmen und habe das erste Mal Spaß daran, mich durch Sport körperlich auszupowern. In Zahlen heißt das zwei Stunden Einheiten am Stück - das Ganze in 5 Wiederholungen. Es geht hart zur Sache. Ich befinde mich jetzt in einem tieferen Becken, erlerne das Rückenschwimmen und wie ich selbständig zum Beckenrand zurückfinde, um mich eigenständig vom selbigen herauszuziehen. Ich springe kopfüber ins Wasser, schwimme eine Bahn von knapp neun Metern und tauche unter Wasser bis auf den Grund.

Es gibt aber noch ein weiteres Highlight an diesem Tag. Para-Schwimmer und Paralympics Teilnehmer 2020 in Tokio und 2024 in Paris: Josia Topf ist zu Gast. Josia ist ein absoluter Profi, mit dem ich mich, selbst wenn ich je annähernd an eine Sportler Kondition heran kommen sollte, nicht messen könnte oder wollte. Josia ist hoch motivierend mir gegenüber und begutachtet sehr genau meine ersten Techniken. Schnell kommt er zu dem Schluss, dass die „Delphin Welle“ die richtige Methode für mich sein könnte. Sein Enthusiasmus für den Schwimmsport lässt ihn sofort die Werbetrommel rühren für Berliner Schwimmsport Vereine, deren Kontakt er für mich herstellen kann. Es fallen Schlagwörter wie Wettkämpfe, Nachwuchs für den Paralympics Sport. Ich? - denke ich sofort - Profisportler Karriere? Mit Anfang 30? Das scheint mir ein ganz anderes Kapitel zu sein…

Epilog:

Die Basis für meine Tätigkeit als Botschafter für die „Stiftung Deutschland Schwimmt“ ist geschaffen. Ich bin jetzt überzeugt, dass es für jeden Menschen möglich ist, schwimmen zu lernen. Diese Lebenserfahrung möchte ich weitergeben in meiner zukünftigen Rolle als Motivator und damit anderen Menschen, gleich welchen Alters, Mut machen. Die erste offizielle Gelegenheit dazu werde ich im Juli 2024 nutzen und am Cross`n chill“ Event am Starnberger See teilnehmen. Neben 2,4 km Schwimmen mit Alpenblick und dem LA VILLA Sommerfest, wird es viele Highlights und Aktionen in Kooperation mit der „Stiftung Deutschland Schwimmt“ geben.

Werde ich mit den anderen Schwimmer*innen am Ende den Starnberger See durchqueren?

… noch nicht das Ende...

Fotos: Lebenshilfe Nürnberger Land

Wie alles begann:

„Untergetaucht“ - Die letzte Festung

Für jemanden wie mich, der in seinem Leben zwar viel erarbeitet und auch erreicht, herrscht die Idee davon, bereits alles erreicht zu haben, per se nicht vor. Für jemanden wie mich bedeutet dies so etwas wie Stillstand und damit innere Leere...

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© 2024 Janis McDavid